H. Feiglstorfer
(Österreich)

Im Rahmen meiner Untersuchungen von Konstruktionen sakraler Lehmbauten im nordindischen Himalayagebiet in den Bundesstaaten Jammu & Kashmir und Himachal Pradesh werden unter anderem Lehmqualitäten und deren Verarbeitung mit anderen Zusatzstoffen wissenschaftlich analysiert.
Die Grundlage der gegenständlichen Studie bildet eine Tonmineralanalyse von 18 verschiedenen Lehmproben aus dieser Regionen, welche ich im Jahr 2003 nach Österreich bringen konnte. Die Arbeiten an den Lehmproben erfolgen mit der freundlichen Unterstützung von Prof. Franz Ottner vom Institut für Angewandte Geologie an der Universität für Bodenkultur in Wien. Die Proben stammen aus unterschiedlichen Gebäudeteilen, einerseits von historischen klösterlichen Anlagen deren Entstehungsgeschichte bis auf über 1000 Jahre zurückgeht, andererseits von neuzeitlich errichteten Bauwerken bzw. Lehmgruben.
Zur Bestimmung der Gesamtmineralzusammensetzung werden die mittels eines Röntgendiffraktometers ermittelten Daten durch eine entsprechende Software in digitaler Form abgespeichert und dadurch als Grafik lesbar gemacht.
Diese Arbeit soll einen Aufschluss über die unterschiedlichen Qualitäten von in Verwendung stehenden und gestandenen Baulehmen und deren Zusammensetzungen geben. Darüber hinaus wird versucht aus den Untersuchungsergebnissen Rückschlüsse von der mineralogischen Zusammensetzung einzelner Lehmbauteile auf deren Materialeigenschaften zu ziehen. Diese Erkenntnisse können in weiterer Folge für Restaurierungsarbeiten eine hilfreiche Grundlage darstellen.