Christian Patzl

(Wien, Österreich)

Gärten und Grünflächen unterliegen einem stetigen Wandel, sie sind kostbar und zerbrechlich, werden mit mehr oder weniger großem Aufwand und Liebe gestaltet und nicht selten durch Ignoranz und Unwissenheit zerstört. Geographische Informationssysteme GIS bieten sich als bedeutendes Instrument zur Erforschung und Dokumentation der Veränderung von Grünflächen an. Ebenso können sie wertvolle Hinweise zur Wiederentdeckung und Revitalisierung vergangener Strukturen und/oder Beziehungen, wie beispielsweise Sichtachsen, insbesondere von historischer Gartenanlagen, liefern. Zwar finden sich GIS-Anwendungen schon in Form von Grünflächen- und Baumkataster, sowie als Kulturgüter- und Leitungskataster, jedoch ist es bei den Fachleuten in der Gartendenkmalpflege und –verwaltung noch immer ein wenig bekanntes oder akzeptiertes Werkzeug. Die Anwendungen könnten bei vermehrter Akzeptanz in Zukunft wesentlich umfangreicher werden.
Die Einbindung historischer Pläne in ein GIS kann einige Probleme mit sich bringen, die sich aus der Größe, der Beschaffenheit oder der Art der Darstellung ergeben. Die Bewältigung dieser Aufgabe muss aber nicht unbedingt eine teure und aufwendige Sache sein, sondern lässt sich auch mit relativ einfachen Mitteln bewerkstelligen.
Anhand eines praktischen Beispieles aus der Realität wird die Einbindung und Analyse von historischen Planmaterial dargestellt. Dabei wurden verschiedene historische Pläne für die elektronische Weiterverarbeitung erfasst, die Aufbereitung und Nachbearbeitung führen nachfolgend zu brauchbaren Bildmaterial. Die anschließende Georeferenzierung führt zur Einbettung in ein GIS. Eine abschließende Analyse und Visualisierung und Vergleich mit dem heute tatsächlich vorliegendem Ergebnis runden das Beispiel ab.
Das GIS im Bereich der Gartenarchitektur aber noch viel mehr vermag, wird abschließend mit den Aufgabenstellungen und Möglichkeiten eines Garteninformationssystems erläutert, u. a. mit einem LBS-gesteuerten Besuchermanagement.