Herwig Zeiner

(JOANNEUM RESEARCH – Institute of Information Systems & Information Management, Graz, Österreich)

Die Anforderungen an die wissenschaftlichen Dokumentations- und Analysesysteme mit integrierten webbasierten Geodiensten werden anspruchsvoller und bieten dem Anwender immer bessere Unterstützung von Geodaten im Arbeitsalltag an. Kundenorientierung steht im Mittelpunkt. Das Ziel der multimedialen Geodienste ist der intelligente Einsatz multimedialer Inhalte (Sachdaten in Form von Bildern und Videos) in intelligenten multimedialen Geo Web Services, welche auf offene Standards im Sinne des Open Spatial Consortiums (OGC) aufbauen.
Media Management (Bilder, Videos, Audios, etc.) wird in aktuellen GIS Anwendungen eine bedeutendere Rolle spielen. Multimediale Inhalte z.B. Bildlisten der Ausgrabungsflächen, multimediale Liegenschaftsauskunft oder geo-referenzierte Videos von Straßenabschnitten werden kostengünstig erstellt bzw. automatisch aus Videos generiert und in unterschiedlichen Anwendungen eingebunden. Aufgrund des digitalen Aufbaus dieser Objekte (Bilder von Grundstücken, Häusern, etc.) ist es nahe liegend, diese ähnlich einfach wie herkömmliche Sachdaten in GIS Systemen einzubinden. Das ist besonders für Anwendungen interessant, die typischerweise den Kontext visualisieren und einfachere Variantenstudien anbieten. Notwendig ist die Ergänzung mit den entsprechenden Metadaten, damit sie mit Hilfe standardisierter Schnittstellen in existierende Applikationen integriert werden können. Derzeit am Markt befindliche Systeme decken lediglich Teilbereiche (meist nur Desktop Anwendungen) der multimedialen Integration ab. Wie das viel versprechende Ergebnis der Projekte BRIDGE-IT and ReGeo zeigt, werden multimediale Erweiterungen für innovative End-zu-End Lösungen für die geographische Informations-Versorgungs-Kette in Zukunft vermehrt in der Geo-Industrie eingesetzt werden. Die verwendeten Methoden und daraus resultierenden Softwaremodule unterstützen die verschiedenen Informationsströme in der klassischen Geo-Informationsversorgungskette. Grundlage dieser Methoden bilden modernste Multimedia (im speziellen Videos)- und Geo-Datenbanktechnologien, deren Beschreibungs- und Abfragesprachen bei der Integration von multimedialer und geografischer Information eingesetzt werden. Auf diese Weise werden völlig neuartige Auswertungen und somit Schlussfolgerungen möglich.