Dirk Fichtmüller / Cornelia Wollmann

(Landesamt für Archäologie Sachsen, Dresden, Deutschland)

In vielen Innenstadtbereichen Sachsens finden zurzeit umfangreiche Bau- und Rekonstruktions-maßnahmen statt, denen archäologische Untersuchungen und Dokumentationen vorausgehen. Im Rahmen eines Pilotprojektes zwischen dem Landesamt für Archäologie Sachsen und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH) wurde mit Hilfe eines Laserscannersys-tems der Firma RIEGL LMS (AT) eine digitale 3D-Aufnahme archäologischer Befunde im Dresdner Schloss durchführt. Im Mittelpunkt dabei stand der neue technologische Ansatz zur Gewinnung raumbezogener Daten. Im Vortrag werden Mittel und Wege vorgestellt, die enorme Datenmenge (Geometrie und Digi-talfotos) optimal zu erfassen und zu strukturieren. Hierbei ist der archäologische Objektbezug die Kenngröße, welche die interdisziplinäre Metaebene für die Arbeit der Archäologen und der Vermesser bildet. Ziel der Anwendung dieser neuen Technologie ist die Gewinnung einer bis dahin nicht erreich-ten, qualitativ hochwertigen Rohdatenbasis, die einen erhöhten Arbeitsaufwand, etwa durch eine höhere Anzahl an Messpositionen, rechtfertigt. Erst durch konsequenten Objektbezug wird eine entsprechende Ausleuchtung möglich, die in Verbindung mit einer feinfühligen Bildbearbeitung die Qualität der Auswertung beträchtlich steigert und im Vergleich mit vorhergehenden Anwen-dungen auf ein akzeptables Niveau anhebt. Entsprechende Erfahrungen werden bei weiteren Projekten aus der Stadtkernarchäologie laufend umgesetzt und unterliegen weiterhin einem Optimierungsprozess. Dabei konnte bereits das Auf-wandsverhältnis zwischen Aufnahme und Auswertung von 1:10 auf 1:5 bis 1:3 reduziert werden. Der Gesamtaufwand sank damit auf ca. 70% – 80%. Prinzipiell hat jedoch die Art der zum Ein-satz kommenden Spezialsoftware wesentlichen Einfluss auf den Arbeitsaufwand. Häufig müssen auch Kompromisse zwischen einer detailreichen Darstellung mit hoher Genauigkeit und den Anforderungen der Visualisierungsmöglichkeiten, z.B. für das Internet, gefunden werden. Hier-für sind noch grundlegende Standards zu definieren, welche die Datenverwaltung (GIS bzw. DMS) und den Datentransfer übersichtlich regeln.