Paula ZSIDI
(Budapest, Hungary)

 

Abstract:

In der Reihe der europäischen Hauptstädte hat Budapest die besondere Gegebenheit von drei historischen Stadtkernen aufzuweisen. Fast überall unter den Gebäuden der modernen Stadt sind deren mittelalterliche und römerzeitliche Vorläufer bzw. Denkmäler etlicher prähistorischer Kulturen anzutreffen. Die Pflege des archäologischen Erbes der Hauptstadt von seiner Freilegung bis hin zur wissenschaftlichen Aufarbeitung von der Aufbewahrung bis zur Präsentation – alle diese Tätigkeiten übt traditionell das Budapester Historische Museum aus. Die kontinuierliche Stadtentwicklung stellt den Archäologen eine gewaltige Herausforderung dar. Es muss eine Lösung gefunden werden, wie man die Pflege des archäologischen Erbes in einer Weltstadt, unter Termindruck und dem Tempo der Investitionen angepasst, auf eine Weise fortsetzen kann. Ein mögliches Modell bietet dazu  die archäologische Praxis des  Budapester Historischen Museums.

Das BHM führt den archäologischen Ausgrabungen (auch die Notgrabungen und die Baustellegrabungen) nach eine Art von kontinuierlichem, wissenschaftlichem, topographischem  Forschungsprogramm. Die Archäologen des BHM jeweils für bestimmte Forschungsgebiete verantwortlich sind. Die Gebietseinteilung ergibt sich – der Organisationsstruktur des Museums entsprechend – aus den geschichtlichen Zeiträumen. Deshalb ist es wichtig, dass kontinuierliche Kooperation (Teamarbeit) im Rahmen jedes einzelnen Projektes stattfindet. Der Ablauf eines archäologischen Projekts ist in dem detaillierten Grunddokument festgesetzt. Es beinhaltet die Vorbereitungs-, Feldforschungs- und Bearbeitungsetappen der Ausgrabungen sowie die fachlichen, technischen und finanziellen Verlauf ihrer Organisation und Abwicklung und weiter das einheitlich konzipierte, fachlichen Anforderungen der Dokumentation und Fundinventarisation und schließlich das „Marketing“ der Ausgrabungen.

Keywords:

Budapest, Stadtarchäologie, Teamarbeit, Ablauf archäologischen Projekts in Großstadt, fachliche Erfordernisse, „Marketing“ der Ausgrabungen