Christian MAYER1 / Kurt GRÜNWALD2
(1Bundesdenkmalamt Österreich / 2ICG Infora, Österreich)

Outline:
Vorrangiges Ziel ist die ganzheitliche, strategische Ausrichtung der IT an der Organisationsstrategie, der Einsatz von semantischen Technologien und Ontologien für die Informationspräsentation. Damit erfolgt gleichzeitig eine IT-getriebene Unternehmensentwicklung und die Veränderung der bisher papier-orientierten Arbeitskultur

Abstract:
In bisher verwendeten Informations-Technologien werden aus der täglichen Arbeit gewonnene Informationen als Daten ohne Kontext in Datenbanken abgespeichert. Zum Zeitpunkt der Bearbeitung bestehendes Wissen geht dadurch für spätere Benutzer der Daten verloren. Darüber hinaus sind meist aufwändige, zusätzliche Arbeitsschritte nötig, um die Daten in die Informationssysteme aufzunehmen.

Das Österreichische Bundesdenkmalamt – BDA – stand vor der Situation, dass in rund 90 Datenbanken Daten nach fachspezifischen Schwerpunkten gespeichert wurden. Für diese Datenbanken wurden aufgabenspezifische Insel-Applikationen entwickelt, die den MitarbeiterInnen somit auch nur einen Ausschnitt der insgesamt vorhandenen Daten präsentierten und für ihre Arbeit zugänglich machten.

Im einem von Frau Bundesministerin Dr. Claudia Schmied beauftragten Projekt zur Entwicklung eines BDA-weiten Denkmal-Informations-Systems – DEMIS – werden hohe Ziele gesetzt, die von der Homogenisierung der Datenbestände über die Abbildung der gesamten Prozesslandschaft in einer durchgängig strategisch ausgerichteten IT-Architektur und damit ganzheitlichen Unterstützung der MitarbeiterInnen.

Was ist das Besondere?

Das neue IT-System erlaubt die semantische Zusammenführung, durchgängige Vernetzung, Erschließung und kontextualisierte Bereitstellung von internen und externen Wissensquellen für die Denkmal-Inventarisierungs-/Dokumentations- und Verwaltungsprozesse ebenso wie die Aufbereitung der Denkmal-Informationen für die externe Präsentation mittels Multichanneling für Websites und Handy-Anwendungen. Gleichzeitig erfolgt die automatische Generierung der Informationen aus den ELAK-unterstützten Geschäftsprozessen, was ineffiziente Erfassungsarbeiten und Doppelgleisigkeiten vermeidet.

Die daraus resultierenden Veränderungen der Arbeitsabläufe schaffen ein neues Bewusstsein bei den MitarbeiterInnen des BDA und führen damit zu einer neuen Unternehmens- und Arbeitskultur.

Das DEMIS-Projekt zeichnet sich durch einen hohen Innovationsgrad auf unterschiedlichen Ebenen aus.

In der IT bildet eine einzigartige Kombination innovativer semantischer Technologien in Form einer Service-orientierten Architektur die Basis für einen völlig neuen Ansatz der modell-basierten Applikationsentwicklung:

Die BenutzerInnen werden von Beginn an  und unmittelbar in die Gestaltung eingebunden und liefern anhand der Geschäftsprozesse des BDA die Grundlage für das übergreifende Datenmodell. Durch die Repräsentation mittels Ontologien, entsteht die Applikation „on-the-fly“, ohne intermediären Programmcode und ohne Compilierung. Entwicklungszeiten werden verkürzt, die Qualität der Lösungen gesteigert, neue Themenstellungen aufgegriffen und aktuelle Herausforderungen gemeistert – unkompliziert, zielorientiert und flexibel.

Keywords:
Information statt Daten, semantische Technologien, Ontologien, Datenrepräsentation  mit Multichannel, Unternehmensentwicklung, Veränderung der Arbeitskultur