Hiltigund SCHREIBER

(Erzdiözese Wien, Österreich)

Um den Gottesdienst, sei es die Eucharistiefeier oder verschiedene Andachten würdevoll zu gestalten, trugen Bischöfe, Priester und Diakone im Laufe der Jahrhunderte und auch heute noch speziell festliche Kleider (Paramente), die speziell für die Gottesdienstfeiern entwickelt wurden. Diese werden aus kostbaren Stoffen, Stickereien, Applikationen wie Klöppelspitzen, Borten, Perlen, Edelsteine und anderen Materialien gestaltet. So entwickelte sich über Jahrhunderte eine kostbare Kultur der Paramente (Kasel, Dalmatik, Stola, Pluviale, Mitra, u.a.). Entsprechend des Kirchenjahres werden die Paramente in den liturgischen Farben weiß (gold), rot, grün, violett und rosa gestaltet.

Beispiele für Vasa sacra und deren historische Entwicklung:
Der Kelch:
Das erhabene Gefäß zur Konsekration des heiligen Blutes
Materialen:
Aus Metall, kostbaren Erzen oder Edelsteinen

Ziborium:
Der Speisekelch, Gestalt wie Kelch mit Deckelabschluss zur Aufbewahrung des heiligen Brotes

Monstranz:
Sie dient zur feierlichen Aussetzung und Verehrung des Allerheiligsten. Sie entstand erst nach der Einführung des Fronleichnamsfestes im Jahre 1284.

Auf der Westempore des Stephansdomes wird die offizielle Ausstellung von Paramenten und Vasa sacra der Internationalen Tagung „Kulturelles Erbe und neue Technologien“ stattfinden. Es werden Objekte (Paramente, Vasa sacra), die hauptsächlich aus dem Fundus des Domes stammen, über einen Zeitraum von fünf Jahrhunderten gezeigt, unter anderem das Messkleid, das für Papst Benedikt XVI. anlässlich seines Besuches in Wien angefertigt wurde, bis hin zur neu geschaffenen gläsernen Papstmonstranz.