Reiner GÖLDNER

(Sächsisches Landesamt für Archäologie mit Landesmuseum für Vorgeschichte, Dresden, Deutschland)

Das Dokumentations- und Informationssystem Archäologie (DIA) dient der Erfassung und Speicherung sowie der Recherche und Ausgabe von archäologischen Informationen in Sachsen. Da diese Informationen einen starken geografischen Bezug haben, werden sie mit einem Geografischen Informationssystem (GIS) verwaltet, welches mit einer leistungsstarken Datenbank gekoppelt ist.
Die aktuelle Geodatenstruktur basiert auf einer über 12-jährigen Erfahrung mit archäologischen Geodaten. Sie unterscheidet archäologische Untersuchungsflächen, archäologische Sites und Denkmalflächen.
Archäologische Untersuchungsflächen bezeichnen die Bereiche, in denen archäologische Untersuchungen stattgefunden haben, unabhängig vom Ergebnis und daher vorerst archäologisch neutral zu bewerten.
Archäologische Sites bezeichnen Bereiche, die archäologisches Wissen erbracht haben. Diese können archäologisch positiv oder negativ ausfallen:

  • Positivstellen bezeichnen Bereiche, in denen Spuren menschlichen Lebens archäologisch festgestellt wurden, in nachgewiesener Ausdehnung, aber unabhängig vom gegenwärtigen Erhaltungszustand. Zu den Positivstellen gehören Fundstellen (nicht invasiv untersucht) und Grabungsstellen (invasiv untersucht).
  • Negativstellen sind ausführlich archäologisch untersuchte Flächen ohne Spuren menschlichen Lebens.

Archäologische Denkmalflächen bezeichnen die vermutete Ausdehnung von vor Ort erhaltenen Spuren menschlichen Lebens. Sie repräsentieren den gesetzlichen Schutz bekannter Positivstellen.
Neben den direkt geografisch bezogenen Daten gibt es eine umfangreiche Struktur weiterer Sachdaten, die mit den Sites eng verknüpft sind. Dazu gehören die Objektansprachen (Typ, Zeit, …) und die Aktivitäten (Prospektionen, Grabungen, …) ebenso wie Funde, Lagerstandorte, Dias, Luftbilder und 3D-Szenen.