Karl HEINZ

(Monasterium-Projekt, Wien, Österreich)

Das Monasterium-Projekt (www.monasterium.net) steht für die gegenwärtig größte virtuelle Sammlung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Urkunden und ist bestrebt zu einem mitteleuropäischen Urkundenportal zu werden. Die Bestände werden von über 50 Partnern aus 11 Staaten –darunter auch die Staats- und Nationalarchive der Region – zur Verfügung gestellt. Monasterium versteht sich als eine Recherche- und Erschließungsplattform gleichermaßen, welches der wissenschaftlichen Forschung und der interessierten Laienschaft umfassende Suchmöglichkeiten gibt, aber auch die kollaborative (Tiefen)erschließung nach dem Wicki-Prinzip mit einer entsprechenden Qualitätssicherung anbietet (EditMOM). In Monasterium kommt der CEI-Standard (Charter Encoding Initiative) für die Auszeichnung von Urkunden zum Tragen, welcher in den letzten Jahren von einem europäischen Konsortium entwickelt worden ist. Die Anwendungsbereiche der Datenbank sind mannigfaltig und umfassen neben der historischen Forschung im engeren Sinn auch den Bereich der Bildungsvermittlung im schulischen Bereich bzw. in diversen fachspezifischen Ausbildungen (Archivare, Paläographen etc.). Ziel des Projektes ist es über die virtuelle Zusammenführung von Archivmaterialien der Region Grenzen, Zeit und Raum aufzuheben und vollkommen barrierefreien Zugang zu denselben zu ermöglichen.

Das sich im Zuge des Aufbaus der Datenbank entwickelte Netzwerk von Partnern hat seinen institutionellen Niederschlag in der Gründung von ICARUS gefunden (International Center for Archival Research), was eine Anlaufstelle für alle Kulturgüter-Institutionen darstellt und u.a. Hilfestellungen in den Bereichen Projektabwicklung und Projektfinanzierung sowie technische Know-how Vermittlung bietet.