Alexander HECHT

(ORF – Dokumentation und Archive, Wien, Österreich)

Das 21. Jahrhundert kann durchaus das „Jahrhundert der Bilder“ werden, audiovisuelle Quellen entstehen jeden Tag in immer größer werdenden Mengen. Umso wichtiger einerseits die (wissenschaftliche) Aufarbeitung dieses Materials und andererseits die Zugänglichmachung dieser Bestände für eine breite Öffentlichkeit . Digitalisierung und Breitband-Internet haben die Vision eines barrierefreien Zugangs zu audiovisuellem Material auf technologischer Ebene Realität werden lassen, in der konkreten Umsetzung des „Open Access“ zu den großen audiovisuellen Beständen gibt es aber noch immer Hürden zu meistern.
Während in anderen Ländern nationale audiovisuelle Archive auf gesicherter gesetzlicher Grundlage ihre Bestände auch online veröffentlichen können (z.B. Institut de l’Audiovisuel in Frankreich, Beeld en Geluid in den Niederlanden), fehlen die notwendigen Rahmenbedingungen in Österreich fast gänzlich. Lizenzrechte, Persönlichkeitsschutzrechte und Redaktionsgeheimnis sind nur einige Gründe, die einer breiten Veröffentlichung der Archivalien des größten audiovisuellen Archivs des Landes, des Fernseharchivs des ORF, entgegen stehen.
Dennoch hat das das ORF TV-Archiv in den letzten Jahren verschiedene Initiativen gesetzt, um Teile des Contents online zu stellen. Innerhalb des Unternehmens durch innovative Intranet-Lösungen, nach außen durch die Teilnahme an Forschungsprojekten der Europäischen Kommission, in deren Rahmen Webplattformen mit audiovisuellem Material aus ganz Europa entstanden sind (z.B. www.videoactive.eu ).

Keywords: audiovisuelle Archive, Open Access, Zugangsbeschränkungen, europäische Projekte