Deponierung und Ausstellung von Paramenten in der Schatzkammer des Kunsthistorischen Museums, Wien

Katja SCHMITZ-von LEDEBUR

(Kunsthistorisches Museum Wien, Österreich)

Zum Bestand der Geistlichen Schatzkammer in Wien gehören die einstmals am kaiserlichen Hof gesammelten und in Gebrauch befindlichen liturgischen Geräte, Reliquien, Andachtsbilder sowie Paramente. Der Stellenwert dieses Sammlungsbestandes läßt sich u.a. daran ermessen, dass bereits im 17. und 18. Jahrhundert die Geistliche wie auch die Weltliche Schatzkammer gegen Entrichtung eines Entgelts besichtigt werden konnten. Der umfangreiche Bestand liturgischer Gewänder, der zu dieser Sammlung gehört, stammt schwerpunktmäßig aus dem 18. Jahrhundert, was vor allem auf die reichen Stiftungen Kaiser Karls VI., seiner Gemahlin Elisabeth Christine und deren Tochter Maria Theresia zurückzuführen ist. Im Rahmen der umfassenden Schatzkammersanierung der 1980er Jahre galt es, für die textilen Objekte, von denen einige in den adaptierten Räumen der Schatzkammer gezeigt werden sollten, eine aus konservatorischer Sicht geeignete Präsentationsmöglichkeit zu schaffen. Eine besondere Herausforderung stellte der Umstand dar, dass einige der Objekte in noch aus Maria Theresianischer Zeit stammenden Vitrinen ausgestellt werden mussten. Für den Großteil des umfangreichen Paramentenbestandes, der bis dato gefaltet und gestapelt oder auf Bügeln hängend aufbewahrt wurde, sollte ein internationalen Standards gerecht werdendes Depot eingerichtet werden. Im Vordergrund der Konzeption standen die fachgerechte Lagerung und Betreuung der wertvollen Objekte. Die mechanische Beanspruchung, der die Textilien an ihrem alten Lagerungsort permanent ausgesetzt waren, galt es zu vermeiden. Zudem sollten sie vor schädlichem Lichteinfall geschützt werden und unabhängig voneinander zugängig sein. Neben der schonenden Unterbringung war bereits während der Planungsphase die Klimatisierung der Depoträume ein wichtiges Thema. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, zog das Kunsthistorische Museum mit Anbeginn der Planung einen Experten auf dem Gebiet der Konzeption von Textilrestaurierwerkstätten und -sammlungen zu Rate.
Der Vortrag soll einen Überblick geben über die Ausstellungsbehelfe, auf denen die liturgischen Gewänder in der Schatzkammer präsentiert sind. Gleichermaßen soll die optimale Lagerung des textilen Sammlungsbestandes im Paramentendepot erörtert werden.

Keywords: Paramente, Schatzkammersanierung, Präsentationsmöglichkeit, Depot, fachgerechte Lagerung, Klimatisierung