Andor LAKATOS

(Erzdiözesanarchiv Kalocsa, Ungarn)

15 Jahren nach der politischen Wende, am Anfang des 21. Jhs. sind auch die Ungarische Kirchenarchive an einem Wendepunkt angelangt.

In den vergangenen 15 Jahren, nach vierzigjähriger Isolation (1949-1989) sind die kirchlichen Archive in Ungarn zu neuen Leben erwacht. Viele jungen Archivare haben begonnen hier zu arbeiten und sie haben bedeutende Erfolge erreicht. Da sie finanziell weitgehend vom Staat abhängig waren, mussten sie dem gegenüber die Notwendigkeit ihrer Existenz beweisen, gleichzeitig aber auch den kirchlichen Führungsgremien Treue und Loyalität darbringen und zeigen, wie hilfreich ihr Wirken auch in der Pastoralarbeit des 21. Jhs. ist. Die neue Blüte zeigt sich auch in der Zahl der Publikationen, die in den vergangenen 15 Jahren eine größere Zahl erreicht hat, als in allen früheren Jahrhunderten. Zwischen 1990-2005 haben die staatliche Unterstützungen ihre Größenordnung beibehalten, die Inflation wurde ausgeglichen und in bestimmtem Maß sind sie sogar gestiegen.

Die Zukunft ist leider ungewiß. Das liegt schon bei der staatlichen Finanzierung, die in den vergangenen Zwei Jahren drastisch gekürzt war. Leider sind die Kirchen nicht in der Lage die notwendigen Finanzierungen zu übernehmen, da es überall an Einkünften fehlt. Religionsunterricht, Schulen und soziale Einrichtungen haben natürlich Priorität. Es ist gut möglich, dass ein Bischof stolz auf sein Archiv und dessen kulturellen Leistungen ist, da aber kein Geld vorhanden ist, wird in erster Linie beim Archiv gespart…

Keywords: Archivsorganisation, Gebäude, Lagerung, Tätigkeitsfinanzierung, Bildung, Verein, Aufgaben und Schwierigkeiten