(Chair: Walter LUKASEDER / Friedrich SCHIPPER / Hiltigund SCHREIBER / Heidi SPECHT, Austria )

Die Kirchen und ihre Einrichtungen gehören zu den ältesten und bedeutendsten Kulturträgern. Besonders die in kirchlichen Bibliotheken verwahrten Handschriften und Bücher stellen großartige historische und kulturelle Schätze, in vielen Fällen auch hervorragende Glaubenszeugnisse, dar. Diese nicht nur zu sammeln und aufzubewahren, sondern für die Nachwelt sicher und dauerhaft zu erhalten, ist eine der Hauptaufgaben der Bibliotheken und der in diesen Bildungsinstitutionen tätigen Bibliothekarinnen und Bibliothekare.

Doch schon immer waren und sind Bücher den verschiedensten Gefährdungen ausgesetzt – seien es physikalische oder chemische Einflüsse, die besondere Gefährdung durch Feuer und Wasser oder auch durch Diebstahl. Dadurch stellen sie zugleich die für den kirchlichen Kulturgüterschutz Verantwortlichen vor besondere Herausforderungen.

Welche das sind und wie tragfähige Zukunftskonzepte im kirchlichen Bibliotheksbereich aussehen könnten, damit befasst sich der Workshop. Insbesondere sollten dabei die digitale Technik und ihre Möglichkeiten, die in den letzten Jahren die Arbeit der Bibliotheken gleichsam revolutioniert haben, in den Blick genommen werden.

In den Referaten könnten unter anderen folgende Fragestellungen behandelt werden:

  • Welche Chancen und Möglichkeiten bietet die digitale Technik für die Bibliotheken?
  • Welche Gefährdungen bestehen für die Bücher?
  • Muss befürchtet werden, dass infolge der Digitalisierung von Büchern die Originale zerstört oder nicht mehr aufbewahrt werden (wie dies z.T. mit Akten in der Verwaltung bereits geschieht)? Sind Lücken in der historischen überlieferung zu befürchten?
  • Was passiert mit den Originalen? Besteht die Möglichkeit der Restaurierung?
  • Kann die Digitalisierung eine dauerhafte Erhaltung der Inhalte der digitalisierten Bücher gewährleisten?
  • Welche technischen Möglichkeiten werden von Seiten der anbietenden EDV-Unternehmen geboten? Treffen die Firmen mit ihren Angeboten die Bedürfnisse der Bibliotheken? Wie funktioniert die Kommunikation zwischen EDV-Technikern und Bibliothekaren?
  • Wird genügend Personal für Digitalisierungsprojekte zur Verfügung gestellt?
  • Wie steht es um die Finanzierung von Digitalisierungsprojekten? Wie sind die finanziellen Rahmenbedingungen seitens der jeweiligen Organisation?
  • Wie steht es um das Bewusstsein der jeweiligen Organisation bzw. der verantwortlichen Vorgesetzten? Sind bei derartigen Projekten auch der entsprechende Wille und die notwendige Unterstützung der Verantwortungsträger vorhanden?
  • Welche Konsequenzen ergeben sich für den Benützer einer digitalen Bibliothek im Vergleich zum Benützer einer Bibliothek im herkömmlichen Sinn?
  • Was sind die Folgen für die Bibliothekarinnen und Bibliothekare? Wie sehr ändert sich ihr Berufsbild?

In den Referaten sind auch Projektpräsentationen und Erfahrungsberichte über Projekte in verschiedenen Stadien, vom Planungsstadium bis zum abgeschlossenen Projekt, möglich und durchaus gewünscht.