Andreas KRÄNZLE

(Einsiedeln, Schweiz)

Die Bestände des Klosterarchivs Einsiedeln reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück und gehören somit zum bedeutendsten Kulturgut der Schweiz.
Die heute gültige Archivordnung stammt aus dem Jahr 1771. Seither wurde das Archiv nicht mehr grundlegend neugeordnet. Dies hat dazu geführt, dass umfangreiche Aktenbestände aus dem 19. und 20. Jahrhundert nicht in die Archivordnung integriert worden sind.

Im Herbst 2004 beschlossen Abt und Konvent des Klosters Einsiedeln, ihr Archiv von Grund auf neu zu organisieren. Die Bestände waren teils akut gefährdet, teils schlecht geordnet und erschlossen. Eine Bearbeitung in Einsiedeln erwies sich aufgrund der Raumsituation als nicht möglich. Nachdem in der ersten Etappe (März 2005 bis 2006) die Archivbestände in modernen Archivschachteln verpackt und für höchstens acht Jahre ins Staatsarchiv Schwyz ausgelagert wurden, hat im März 2006 die zweite Etappe der Reorganisation begonnen. Ziele dieser bis Februar 2009 dauernden Etappe sind,

  • das historische Archiv, das durch die Summarien des 18. Jahrhunderts erschlossen ist, zu konsolidieren,
  • weitere Bestände zusammenzuführen und zu ordnen,
  • den mittelalterlichen Urkundenbestand (ca. 1800 Urkunden) per Mikrofilm zu sichern und digital zugänglich zu machen,
  • den Foto- und Planbestand zusammen zu führen, zu ordnen, archivgerecht zu verpacken und zu verzeichnen,
  • Portraits der Konventualen zu digitalisieren und per Datenbank verfügbar zu machen,
  • Glasplattennegative (ca. 6000) zu bewerten, zu digitalisieren, zu erschliessen und online verfügbar zu machen,
  • eine moderne Archivorganisation (Registraturplan) zu implementieren,
  • den Archivbau zu projektieren und seine Finanzierung zu sichern.

In der dritten Etappe wird vor allem das Archivmaterial geordnet und erschlossen, das seit der Erstellung der historischen Findmittel neu hinzugekommen ist (mehr als 400 Laufmeter). Spätestens 2013 müssen die Einsiedler Archivbestände aus dem Staatsarchiv Schwyz ins Kloster zurückgeführt werden.