Gerald HIEBEL / Klaus HANKE

(Universität Innsbruck , Arbeitsbereich Vermessung und Geoinformation, Österreich)

Im März 2007 startete der multidisziplinäre Spezialforschungsbereich HiMAT (History of Mining Activities in the Tyrol and Adjacent Areas) an der Universität Innsbruck. Zehn verschiedene Disziplinen sind an der Erforschung paläoökologischer und sozioökonomischer Fragestellungen zum historischen und prähistorischen Bergbau in Tirol, Salzburg, Vorarlberg und Südtirol beteiligt.
Eine der Aufgaben des Projektteils Vermessung und Geoinformation ist der Aufbau eines webbasierten räumlichen Informationssystems (Web-GIS), das die Integration der anfallenden Daten aus den verschiedenen Disziplinen erlaubt. Voraussetzung dafür ist die Organisation der vorhandenen Datenbestände, was bei den unterschiedlichen wissenschaftlichen Konzepten und Forschungsmethoden der teilnehmenden Disziplinen eine sehr heterogene und umfangreiche Datengrundlage ergibt. Da eine gemeinsame Verwaltung aller Daten der beteiligten Disziplinen nicht möglich ist, wurde die Idee einer Metadatenverwaltung aufgegriffen. Als geeignetes Datenmodell bietet sich die objektorientierte, semantische Ontologie des CIDOC CRM an, ein ISO Standard der zunehmend Bedeutung für die strukturierte Beschreibung von Daten im Bereich des kulturellen Erbes erlangt.
Kernstück der Datenverwaltung ist eine Datenbank in der sowohl Metadaten als auch räumliche Objekte und deren Beziehung zueinander gespeichert werden. Ein Dokumenten Management System speichert digitale Ressourcen (Word oder Pfd.-Dokumente, Bilder, Interviews, Excel Sheets,…) der einzelnen Disziplinen. Das Web-GIS wird es ermöglichen, die Metadaten in ihrem räumlichen Kontext zu visualisieren. Außerdem soll der Zugriff auf die im Dokumenten Management System gespeicherten digitalen Ressourcen über damit verknüpfte räumliche Einheiten ermöglicht werden. Entscheidend wird die Funktionalität bei der Zuordnung von Metadaten zu räumlichen Objekten sein.
Bis jetzt wurden die für den SFB HiMAT relevanten Klassen und Beziehungen des CIDOC CRM ausgewählt und ein Thesaurus aufgebaut. Damit ist das Datenmodell definiert. Es wird derzeit daran gearbeitet, das Datenmodell in einer Datenbank zu implementieren und die Web-GIS Funktionalitäten mit der zugehörigen Oberfläche zur Dateneingabe aufzubauen. Implementierungen des CIDOC CRM gibt es bis jetzt wenige und die Kombination mit GISTechnologie ist ein vielversprechender Ansatz.

Keywords: Web basierte räumlichen Informationssysteme, GIS, Datenbanken, CIDOC CRM, Ontologie