Manfred W.K. FISCHER
(www.bizeps.or.at , Ostermiething bei Salzburg, Österreich)
Ein behinderter Besucher wird nur dann zum Kunden in einem Museum werden, wenn ihm das dortige Informationsangebot barrierefrei zugänglich ist – egal welche Behinderung er aufweist. Er muss dies allerdings vorher auch in Erfahrung bringen können – meist über die Website des Museums. Dies gilt für alle Gruppen behinderter Menschen – das sind: mobilitätsbeeinträchtigte Menschen, blinde oder sehbeeinträchtigte Menschen, gehörlose oder hörbeeinträchtigte Menschen, Menschen mit Lernbehinderung.
Notwendige Informationen vor dem Museumsbesuch (Website): z.B. Parkplatzsituation, Zugang zum und Fortbewegung im Museum (Stufen?, Rampen?, Lifte?), Leitsystem für blinde Menschen, WCs für behinderte Menschen, Führungen für gehörlose Menschen mit Dolmetscher, erfolgte die Ausstellungsgestaltung umfassend(!) barrierefrei, …
Diese Informationen müssen auf einer barrierefrei gestalteten Website abrufbar sein – sonst kommt der potentielle Besucher an die Infos nicht heran. Die Infos müssen unbedingt der Wahrheit entsprechen.
Positive Erfahrungen
- Museumsmitarbeiter sind sehr engagiert – besonders die Kulturvermittlerinnen und –vermittler
- Best-practice-Beispiele aus Frankreich, Großbritannien und Österreich
- Anstellung behinderter Menschen in Museen (Frankreich, Großbritannien)
Negative Erfahrungen
- Leitsatz „Nichts für behinderte Menschen ohne diese“ wird zu wenig berücksichtigt; behinderte Menschen werden manchmal erst eingebunden/befragt, wenn die Ausstellungsgestaltung schon weit fortgeschritten ist
- Beratung bezüglich Barrierefreiheit nehmen immer wieder die selben Museen in Anspruch
- Fehlende Schulung der Museumsmitarbeiter im Verhalten gegenüber behinderten Menschen
- Behinderte Museumsbesucher werden noch nicht wirklich als Kundengruppe erkannt (Argument der geringen Zahl)
Zielpublikum für Beratung
- Museumsmanagement
- Kulturvermittlerinnen und –vermittler
- Kustodinnen und Kustoden
Die angeführten Punkte werden praxisnahe anhand von realen Beispielen dargestellt werden.
Keywords: Museen, barrierefreie Information, behinderte Besucher, geschlossene Servicekette